Johann Michael Fischer

Johann Michael Fischer wurde am 16. Februar 1692 in Burglengenfeld geboren. Bei seinem Vater lernte er das Maurerhandwerk von der Pike auf. 1713 brach er, 21-jährig zur Gesellen-Wanderschaft nach Böhmen und Mähren auf. Dort lernte er die bahnbrechenden Kirchenbauten von Lukas von Hildebrandt und Christoph Dientzenhofer kennen, die ihn nachhaltig beeinflussten. Ab 1718 war Fischer in München ansässig und konnte sich dort zum führenden Kirchenarchitekten im Kurfürstentum Bayern entwickeln. Am 6. Mai 1766 verstarb Johann Michael Fischer und wurde an der Südwand der Frauenkirche beigesetzt.

„Der erfolgreichste Architekt seiner Generation in Süddeutschland“

Sir Nikolas Pevsner

32 Gotteshäuser, 23 Klöster, nebst vielen anderen Palästen“ nennt Fischers Grabstein an der Münchner Frauenkirche.
Mit der Klosterkirche Osterhofen begann 1726 die Reihe seiner kirchlichen Großaufträge. Es folgten 1727 Rinchnach und St. Anna am Lehel, 1729 Dießen, 1735 Berg am Laim, 1736 Aufhausen und Ingolstadt, 1740 Fürstenzell, 1741 Zwiefalten, 1748 Ottobeuren, 1759 Rott am Inn und 1763 Altomünster.
Daneben baute Fischer eine Reihe bedeutender Dorfkirchen in Unering, Bergkirchen, Aicha, Reinstetten, Bichl und Söllhuben sowie verschiedene Klosteranlagen.

„Der Architekt der Oktogone“

Herbert Weiermann

Fischers wichtigster Beitrag zur Europäschen Architekturgeschichte ist seine Auseinandersetzung mit dem Typus des Zentralraums über einem Quadrat mit abgeschrägten oder abgerundeten Ecken, umstellt von acht Arkaden und überwölbt von einer Pendentivkuppel. Kein anderer Architekt entwickelte diesen Raumtypus so systematisch und phantasievoll weiter, wie Fischer in Berg am Laim, Ingolstadt, Aufhausen und Altomünster.
Sein Spätwerk in Rott am Inn bildet im vollendeten Zusammenklang von Architektur und Lichtführung den Höhepunkt seiner Raumschöpfungen.

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